Künstler*innen
Über 40 zeitgenössischen Künstler*innen aus dem Globalen Süden und der Diaspora präsentierten Werke, die sich mit den Geschichten von Rebellion und Krieg, Gewalt und Trauma sowie Überleben und Resilienz auseinandersetzen.
Kader Attia
Kader Attia (geboren 1970 in Dugny, Frankreich/ lebt und arbeitet in Berlin und Algerien) wuchs in Frankreich und Algerien auf. In seinen Arbeiten untersucht er die Kontinuitäten des westlich geprägten kulturellen und politischen Kapitalismus im Nahen Osten und Nordafrika, den Widerstand gegen die Kolonialisierung und deren Auswirkungen auf die arabische Jugend, insbesondere in den Banlieues (Vorstädten) Frankreichs, in denen Kader selbst lebte. Während er in jeder neuen künstlerischen Serie andere Materialien, Symbole und Maßstäbe verwendet, konzentriert sich Kader immer wieder auf die Dekolonialisierung von Wissensbeständen durch einen transkulturellen, transdisziplinären und generationenübergreifenden Ansatz.
Omar Victor Diop
Omar Victor Diop (geboren 1980 in Dakar, Senegal/ lebt und arbeitet in Paris, Frankreich) ist Fotograf mit einem persönlichen Schwerpunkt für die Verbindung von Fotografie und Design, um die Vielfalt der modernen afrikanischen Gesellschaften und Lebensstile einzufangen. Sein Gesamtwerk umfasst Kunst- und Modefotografien sowie Werbefotografien. Er liebt es, seine Fotografien mit anderen Kunstformen wie Kostümdesign, Styling und kreativem Schreiben zu vermischen. Seine Werke sind kontrovers und faszinierend, prospektiv und orientieren sich an historischen Bildtraditionen sowie an seinem afrikanischen visuellen Erbe.
Compagnie GAKOEKOE
Die „Racontottes“ sind kleine Geschichten, die bei abendlichen Zusammenkünften am Feuer oder unter dem Palaverbaum erzählt werden. Die sechs Erzähler*innen, die lange Erfahrung in der Kunst des Geschichtenerzählens auf den afrikanischen und europäischen Bühnen haben, erwecken die Geschichte, die sich dreht, drunter und drüber, hin und her springt und die deutsche Invasion in Togo von 1884 aufgreift. Diese Geschichte überlagert ihre Münder und wird zu einer Aneinanderreihung von Kurzgeschichten und Witzen.
Ayrson Heráclito
Ayrson Heráclito (geboren 1968 in Macaúbas, Brasil / lebt und arbeitet in Salvador de Bahia, Brasilien) ist visueller Künstler, Wissenschaftler, Professor und Kurator. Er lebt und arbeitet in Cachoeira und Salvador, Brasilien. Das Werk des Künstlers changiert zwischen Installation, Performance, Fotographie und audio-visuellen Medien. Er beschäftigt sich vorrangig mit Elementen der afrobrasilianischen Kultur und ihren Verbindungen zu Afrika sowie der Diaspora in Amerika und kritisiert in seinen Werken Sklaverei und Rassismus. Heráclito gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Brasiliens.
indieguerillas
Das Duo wurde 1999 gegründet und besteht aus dem Künstler*innen Ehepaar Santi Ariestyowanti und Dyatmiko „Miko“ Bawono (geboren 1975 & 1977 in Indonesien/ leben und arbeiten in Yakarta, Indonesien) aus Indonesien. Die multidisziplinäre Praxis des Paares zeichnet sich durch ihre einzigartige Verflechtung zwischen traditionellen Werten und zeitgenössischer Kultur aus. In ihren multidisziplinären Arbeiten sprechen sie über ihre Realität als javanesische Menschen, die sich in einer schnell lebenden Konsumgesellschaft zurecht finden müssen. Ihr Kunstschaffensprozess selbst ist ein Ritual der Selbstkritik und eine Methode der Selbstreflexion. Das Duo ist nicht nur für ihr Interesse an Folklore bekannt, sondern auch für ihre Fähigkeit, visuelle Effekte und intermediale Experimente in ihren Werken zu schaffen.
Patricia Kaersenhout
Patricia Kaersenhout (geboren 1966 in Den Helder in den Niederlanden, lebt und arbeitet in Amsterdam) ist visuelle Künstlerin und Aktivistin. Sie stammt von surinamischen Eltern ab. Während ihrer künstlerischen Entwicklung begann sie ihren surinamischen Hintergrund in Bezug auf ihre Erziehung in einer westeuropäischen Kultur zu untersuchen. Der politische Faden in ihrer Arbeit wirft Fragen über die Bewegungen der afrikanischen Diaspora und ihre Beziehung zu Feminismus, Sexualität, Rassismus und der Geschichte der Sklaverei auf. Sie betrachtet ihre Kunstpraxis als eine soziale Praxis und unterstützt mit und in ihren Projekten (junge) Männer und Frauen of Color und undokumentierte Flüchtlingsfrauen.
Keviselie/ Hans Ragnar Mathisen
Keviselie/ Hans Ragnar Mathisen (geboren 1945 in Áhkkánjárga/Narvik, Norwegen / lebt und arbeitet in Sapmi, Norwegen) ist Künstler und Autor. Keviselie studierte Kunst in Oslo (1971-78) und war ein frühes Mitglied der Sami Artist Group, einer Gruppe von Künstler*innen, die 1970 in ihre Heimat zurückkehrten, um für Selbstbestimmung und Dekolonisierung zu kämpfen. Seine Arbeit, die unter anderem eine detaillierte Karte der Sami Region beinhaltet, spielte eine große Rolle in der Wiederbelebung der Sami Kultur und Sprache. Der Künstler zeigte seine Werke auf mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen.
Grada Kilomba
Grada Kilomba (geboren 1968 in Lissabon, Portugal / lebt und arbeitet in Portugal und Deutschland) ist eine interdisziplinär arbeitende Künstlerin, Autorin und Theoretikerin, die sich in ihrer Arbeit mit den Themen Erinnerung, Trauma, Gender und Postkolonialismus beschäftigt und Konzepte wie Wissen, Macht und Gewalt hinterfragt. Sie übersetzt dabei Texte in Bilder, in Installationen oder in Bewegungen und bedient sich dabei auch Genres wie szenischen Lesungen, Videographien und Fotografien. Ihr geht es darum, weiße Narrative aufzubrechen und neue dekolonisierte Worte und Bilder zu finden. Ihre Werke wurden auf renommierten Ausstellungen gezeigt. 2012 war sie als Gast-Professorin für Gender Studies und Postcolonial Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig.
Mohammed Laouli
Der Künstler Mohammed Laouli ist 1972 in Salé, Marokko geboren (lebt und arbeitet in Marseille, Frankreich). Er studierte Philosophie in Rabat, Marokko . Sein künstlerisches Werk befasst sich mit den am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen. Außerdem thematisiert er in seinen Videos, Fotoarbeiten und Aktionen im öffentlichen Raum die Bedingungen engagierter künstlerischer Praxis in Marokko. Gleichzeitig beinhaltet sein Ansatz einen kritischen Blick auf die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Machtsysteme, die ihn umgeben, insbesondere auf die postkolonialen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Maghreb.
LaPiztola
LaPiztola (leben und arbeiten in Oaxaca, Mexiko) ist ein Kollektiv, das aus den Designern Roberto Vega und Rosario Mtz sowie dem Architekten Yankel Balderas besteht. Der Name des Kollektivs leitet sich von den spanischen Wörtern lapiz (Bleistift) und pistola (Pistole) ab. Sie schaffen Werke, die Ungerechtigkeiten hervorheben und anprangern. Sie arbeiten hauptsächlich mit Schablonen- und Siebdruck und schaffen Straßenkunst, um zu protestieren und visuell mit der Gesellschaft zu kommunizieren und gleichzeitig eine persönliche Note in den städtischen Raum zu bringen.
Peter Magubane
Peter Magubane (geboren 1932 in Johannesburg, Süd Afrika) ist ein südafrikanischer Fotojournalist. Bekannt wurde er durch seine Fotografien, die wichtige Momente der südafrikanischen Geschichte festhalten. Seine Schwarz-Weiß Bilder porträtieren historische Ereignisse wie den Marsch von 20.000 Frauen auf die Union Buildings und das Massaker von Sharpeville 1960. Er war 1958 der erste schwarze Südafrikaner, der den Preis für das „Beste Pressefoto des Jahres“ erhielt. Magubane erlangte internationale Anerkennung und arbeitete unter anderem für das Time Magazin und die Vereinten Nationen.
Belkis Ayón Manso
Belkis Ayón Manso (geboren 1967 in Havana, Kuba / gestorben 1999 in Havana, Kuba) war eine kubanische Grafikerin, Zeichnerin, Kuratorin und Professorin. Sie studierte an der San-Alejandro Akademie in Havanna Gravur und nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. In ihren Arbeiten verschmelzen die Mythen des immer noch existierenden Geheimbundes der Abakuá, einer nur aus Männern bestehenden Geheimgesellschaft. In diesem leben die mythischen Vorstellungen der nach Amerika verschifften afrikanischen Sklav*innen fort, wie beispielsweise die Figur Sikán, einer weiblichen Entdeckerin und Enthüllerin des göttlichen Geheimnisses. Ayón Manso weist dieser weiblichen Figur nun die tragende Rolle im Mythos zu und stellt so die vorherrschende, patriarchale Struktur infrage. Mit ihren Druckgrafiken und Kollographien voller dunkler Silhouetten und gespenstisch weißen Figuren gilt Ayón Manso als Pionierin in der Kunst der Druckgrafik.
Dhuwarrwarr Marika
Dhuwarrwarr Marika (geboren 1946 in Australien/ lebt und arbeitet in Ost-Arnheimer Land, Australien) ist eine Tochter des ehemaligen Rirratjiŋu-Clanführers Mawalan, der die christlichen Missionare ursprünglich willkommen hieß, sich auf seinem Land, der heutigen Ansiedlung Yirrkala, niederzulassen. Mit nachlassender Sehkraft, schlechter Gesundheit und nach Rücksprache mit seinen Söhnen, Brüdern und den Ältesten der Gruppe erlaubte Mawalan seiner Tochter, ihm zu helfen.
Tshibumba Kanda Matulu
Tshibumba Kanda Matulu (geboren 1947 in Lubumbashi, Kongo / verschollen 1981 in Zaire) war ein kongolesischer Maler. Der in Lubumbashi lebende Anthropologe Johannes Fabian (* 1937) unterstützte Kanda Matulu, so dass er es schaffte, sein Wissen über die Geschichte seines Landes und sein erzählerisches Talent für die Serie „101 Works“ zu nutzen. Tshibumba Kanda Matulu beleuchtet die turbulente Geschichte der Demokratischen Republik Kongo chronologisch und detailliert in einem relativ einfachen, fast cartoonartigen Stil, oft mit hinzugefügten, erklärenden Textzeilen. 2000 widmete das Tropenmuseum in Amsterdam Kanda Matulu eine Ausstellung, 2017 wurde die Serie „101 Works“ auf der documenta 14 gezeigt.
Medu Art Ensemble
Das Medu Art Ensemble war ein Zusammenschluss von südafrikanischen und internationalen Künstler*innen aus Bildender Kunst, Theater, Musik und Literatur, die sich als Reaktion auf die Rassentrennung und die Politik der Apartheid 1978 zusammenschlossen. Gegründet wurde die Gruppe von Serote und Thamsanqa (Thami) Mnyele. Sie gaben sich den Namen „Medu“, was in der Sepedi-Sprache „Wurzeln“ bedeutet, da sie aus dem Untergrund oder Exil heraus agierten. Viele der Medu-Mitglieder wurden politisch verfolgt.
Franky Mindja
Damit die Geschichte des Widerstandskämpfers Rudolf Duala Manga Bell gegen die deutsche Kolonialherrschaft nicht in Vergessenheit gerät, wurde sie vom Verein Initiative Perspektivwechsel e.V. und dem kamerunischen Zeichner Franky Mindja (geboren 1994 in Yaoundé, Kamerun / lebt und arbeitet in Yaoundé, Kamerun) im Jahr 2019 als Comic eingefangen.
Luiza Prado de O. Martins
Luiza Prados (geboren 1985 in Rio de Janeiro, lebt und arbeitet in Berlin) poetischen Arbeiten liegt eine intensive künstlerisch-wissenschaftliche Recherche zugrunde. Sie beleuchtet darin die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung, Kolonialgeschichte und der biopolitischen Kontrolle über rassifizierte Körper. Ihre Überlegungen verknüpft sie mit einer aktuellen Analyse der neofaschistischen Politik der brasilianischen Regierung. In ihrer Recherche legt sie offen, wie sich die Situation der indigenen Bevölkerung durch die Pandemie und die strategische Ignoranz der Machthabenden während der Pandemie verschärft hat. Die Überwindung von Trauma und der Aufbau von Resilienz erscheinen hier als radikaler Akt des dekolonialen Widerstands.
Nura Qureshi
Nura Qureshi (geboren 1977 in Deutschland/ lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland) studierte Fotografie an der Academy of Art University in San Francisco und ist Fotografin und bildende Künstlerin im Bereich Mixed Media. In ihren Fotografien untersucht Qureshi Orte und Praktiken, die mit der dunklen Geschichte der Menschheit verbunden sind, wie etwa die von Krieg, Kolonialismus und Völkermord. Auf der Grundlage von Archivarbeit und Interviews erforscht Qureshi in ihrer Arbeit Themen im Zusammenhang mit dem kollektiven Gedächtnis, dem historischen Archiv und den Beziehungen der Menschen zu ihrer gemeinsamen Vergangenheit.
Mamadou Sall
Mamadou Sall (geboren 1980 in Rufisque, Senegal / lebt und arbeitet in Rufisque, Senegal) ist senegalesischer Künstler. Er malt vor allem Hinterglasbilder, eine Maltechnik, bei der die Farbe direkt auf die Rückseite des Trägermaterials, das Glas, aufgebracht wird und bei der der Künstler seitenverkehrt arbeiten muss. Mamadou Sall malt verschiedene Motive für Tourist*innen, aber auch für Senegales*innen. Viele seiner Werke zeigen das Leben und Wirken von Sheikh Amadou Bamba. Sheikh Amadou Bamba (1853-1927) war einer der großen islamischen Mystiker Westafrikas. Ende des 19. Jh. gründete er die Sufigemeinschaft der Mouriden, die einen friedfertigen Islam predigt. Für die Ausstellung „Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“ (2016/17) fertigte Mamadou Sall als Artist in Residence zwei Wandbilder an – auch diese stellten eine gängige Form der Verehrung Sheikh Amadou Bambas dar.
Juan Manuel Sandoval und Diego Sandoval Ávila
Der Anthropologe Juan Manuel Sandoval des Nationalmuseums für Anthropologie in Mexiko-Stadt und sein Sohn Diego, bildender Künstler, zeichneten in der Tradition vorspanischer Bilderhandschriften, zusammen mit Kindern den Códice de Ayotzinapa. Seit 2015 wird er einmal im Monat im Museum ausgestellt, um an die mutmaßliche Ermordung von 43 indigenen Studenten aus Ayotzinapa durch Polizei und Drogenkartelle zu erinnern und die Aufklärung dieses staatlich organisierten Verbrechens zu fordern. Am 26./27. September 2014 waren sie auf dem Weg nach Mexiko-Stadt zu einer Gedenkdemonstration an die brutale Niederschlagung der Student*innenproteste von 1968 durch Polizei und Armee. Die Erzählung des Codex verknüpft die Beschreibung vorspanischer, kolonialzeitlicher und aktueller grausamer Unrechtshandlungen. Die letzte Seite zeigt Demonstranten gegen neokoloniale Verhältnisse mit Protestrufen in Form von vorspanischen ‚Sprechblasen‘ (Voluten).
The Singh Twins
Die Singh Twins (leben und arbeiten in England) sind international renommierte, zeitgenössische, britische Künstlerinnen, deren preisgekrönte Arbeiten von Sir Simon Schama als das künstlerische Gesicht des modernen Großbritanniens bezeichnet wurden. Mit ihren Kunstwerken stellen sie die allgemein akzeptierte, eurozentrische Wahrnehmung von Erbe und Identität in Kunst und Gesellschaft in Frage. Als Ehrenbürger*innen von Liverpool und Empfänger*innen eines MBE und zweier Ehrendoktortitel wurde ihr „herausragender Beitrag“ zur Kunst anerkannt und in der Oxford Encyclopedia of Women in World History erwähnt. Ein Großteil ihrer Arbeit, die sie als „Past-Modern“ bezeichnen, befasst sich mit sozialpolitischen Themen sowie mit Erzählungen zur Kolonialgeschichte.
HUỲNH VĂN THUẬN
Nach der Augustrevolution 1945 und dem Ausbruch des ersten Indochinakriegs (1946-1954) schloss sich der vietnamesische Künstler Huỳnh Văn Thuận (* 1921, † 2017) der Widerstandsbewegung gegen die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und ihre erneute Invasion an. Er gehörte zu den sogenannten Kriegskünstler*innen, die von der kommunistischen Regierung in Hanoi an die Front entsandt wurden, um das Kriegsgeschehen zu dokumentieren.
Kara Walker
Die afroamerikanische Künstlerin Kara Walker (geboren 1969 in Stockton, CA, USA/ lebt und arbeitet in New York) ist insbesondere für ihre Scherenschnitte bekannt. Was zunächst wie ein nostalgisches Schattenspiel anmutet, offenbart sich bei näherem Hinsehen als eine unheimliche Auseinandersetzung mit Sklaverei und Rassismus in Nordamerika. Es ist eine Konfrontation mit den eigenen unterdrückten Ängsten und den Traumata der Sklaverei.
Wantok Music Society
Wantok Music Society (leben und arbeiten in Thornbury, Australien and Papua Neuguinea) ist ein gemeinnütziges Musiklabel, das kulturell geprägte Musik der indigenen Gruppen Australiens, Melanesiens und Ozeaniens aufnimmt, veröffentlicht und fördert. Wantok Musik steigert das lokale und internationale Profil der in der Region ansässigen indigenen und Weltmusikgruppen und bietet Künstler*innen größere wirtschaftliche Möglichkeiten und eine langfristige Karriereperspektive.
Tania Willard
Tania Willard (geboren 1977 in Armstrong, British Kolumbia, Kanada) ist eine indigene, kanadische, multidisziplinäre Künstlerin, Grafikdesignerin und Kuratorin, die dafür bekannt ist, traditionelle indigene Kunstpraktiken mit zeitgenössischen Ideen zu verbinden. Willards laufendes Kooperationsprojekt BUSH Gallery ist eine konzeptuelle Galerie, die auf dem Wissen indigener Völker basiert. Willard ist Assistenzprofessorin an der UBC Okanagan in den Syilx-Territorien, und ihre aktuelle Forschung beschäftigt sich unter anderem mit ländlichen Kunstpraktiken.
Ernesto Yerena
Ernesto Yerena Montejano wurde in El Centro, Kalifornien, geboren, einer Kleinstadt an der Grenze zu Mexiko. Er verarbeitet in seinen Werken seine Beobachtungen zu den länderübergreifenden Ansichten und den Interaktionen der mexikanischen Gemeinschaften auf beiden Seiten der Grenze. Ernesto Yerena erzählt auch von seinen persönlichen Identitätskonflikten und seinem Aufwachsen zwischen den USA und Mexiko. Durch seine Bildsprache bringt der Künstler politische Anliegen ans Licht, indem er kulturelle Ikonen, Rebellen und alltägliche Menschen zeigt, die ihre Haltung gegen Unterdrückung zum Ausdruck bringen.
Lawrence Paul Yuxweluptun
Lawrence Paul Yuxweluptun (geboren 1957 in Kamloops, British Columbia) ist ein kanadischer Maler. Yuxweluptuns Strategie besteht darin, den Wandel in der zeitgenössischen indigenen Geschichte in großformatigen Gemälden zu dokumentieren und zu fördern, wobei die Kosmologie der Coast Salish in British Columbia, formale Gestaltungselemente der Nordwestküste und die westliche Landschaftstradition verwendet werden. Seine gemalten Werke befassen sich mit politischen, ökologischen und kulturellen Themen. Yuxweluptuns Werk wurde in zahlreiche internationale Gruppen- und Einzelausstellungen aufgenommen. Er wurde 1998 mit dem Preis des Vancouver Institute for the Visual Arts (VIVA) ausgezeichnet.