Tania Willard
(geboren 1977 in Armstrong, British Kolumbia, Kanada)
Tania Willard ist eine indigene, kanadische, multidisziplinäre Künstlerin, Grafikdesignerin und Kuratorin, die dafür bekannt ist, traditionelle indigene Kunstpraktiken mit zeitgenössischen Ideen zu verbinden. Willards laufendes Kooperationsprojekt BUSH Gallery ist eine konzeptuelle Galerie, die auf dem Wissen indigener Völker basiert. Willard ist Assistenzprofessorin an der UBC Okanagan in den Syilx-Territorien, und ihre aktuelle Forschung beschäftigt sich unter anderem mit ländlichen Kunstpraktiken.
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Tania Willard ist eine Künstlerin, Kuratorin und Angehörige der Secwepemc Nation und bringt in ihrer Serie “The Protectors You Never Had“ (2013) die kanadische Eishockeykultur mit der Erfahrung indigener Kinder in den christlichen Internatsschulen zusammen. Internatsschulen waren christliche Einrichtungen, die vom kanadischen Staat gefördert wurden und auf die Erziehung, Konvertierung und kulturelle Assimilation von Kindern der First Nations abzielten. Zwischen 1831 und 1996 wurden mehr als 130 solcher Internate betrieben. Kinder wurden oft gewaltsam von ihren Familien getrennt, interniert und waren in den Einrichtungen Isolation, Misshandlung sowie sexuellen Missbrauchs ausgesetzt. Die Spuren der traumatischen Vergangenheit zeichnen die Gemeinschaften der First Nations bis heute.
Willards „Torhüter-Geister“ verweisen auf den Mangel an Schutz und Vorbildern und die Rolle, die der Eishockeysport für die Kinder in den Internaten spielte. Der Teamsport bot Zugehörigkeit und Ausflucht aus einem streng reglementierten Alltag. In der Vorstellung der Künstlerin handelt es sich bei den Masken um Schutzschilde, die für die Unversehrtheit der Kinder einstehen und den heute Erwachsenen zur Seite stehen, um die Geister der traumatischen Vergangenheit abzuwehren.
Tania Willard
The Protectors You Never Had, 2013
digital print, silkscreen on rag paper
20 x 24 cm
Privatsammlung Köln