Keviselie/ Hans Ragnar Mathisen
(geboren 1945 in Áhkkánjárga/Narvik, Norwegen / lebt und arbeitet in Sapmi, Norwegen)
Keviselie/ Hans Ragnar Mathisen ist ein Künstler und Autor. Keviselie studierte Kunst in Oslo (1971-78) und war ein frühes Mitglied der Sami Artist Group, einer Gruppe von Künstler*innen, die 1970 in ihre Heimat zurückkehrten, um für Selbstbestimmung und Dekolonisierung zu kämpfen. Seine Arbeit, die unter anderem eine detaillierte Karte der Sami Region beinhaltet, spielte eine große Rolle in der Wiederbelebung der Sami Kultur und Sprache. Der Künstler zeigte seine Werke auf mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen.
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© Keviselie/ Hans Ragnar Mathisen
Keviselie/ Hans Ragnar Mathisen,
Sámi place names/ Sápmi dušše sámi báikenamaiguin/ Sábmi (Sameland) med run samiske stedsnavn, 1975
Reproduction | 88 × 73cm
Schon in jungen Jahren begann der Künstler Keviselie (Hans Ragnar Mathisen) das Siedlungsgebiet des Volks der Sámi in Teilen Skandinaviens und Russlands zu kartographieren und in samischer Sprache zu beschriften. Dabei hielt sich Keviselie nicht an die territoriale Aufteilung europäischer Nationalstaaten: “Viele Sámit konnten nun mit eigenen Augen sehen, dass das Heimatland unseres Volkes viel ausgedehnter ist, als ursprünglich angenommen. Ich glaube, sie hat zur Stärkung der samischen Identität sowohl auf individueller als auch auf Gruppenebene beigetragen und damit dem heute gebräuchlichen Begriff Sápmi praktisch einen Inhalt gegeben.”
Während seiner Zeit an der Osloer Kunstakademie in den 70er Jahren wurde die Kartographie für den samischen Künstler sowohl zu einem gestalterischen als auch politischen Projekt. Die indigene Revitalisierungsbewegung nahm ab den 1968er Jahren mit den Protesten gegen den geplanten Bau eines Wasserkraftwerks im Kerngebiet der Sámi an Fahrt auf. Der Kampf um kulturelle und politische Anerkennung hält bis heute an. Keviselies Kartenprojekte bedeuten einen wichtige Beitrag zur Wiederbelebung der kulturellen Identität der Sámi, den Kampf gegen den innereuropäischen Kolonialismus sowie den Aufbau einer eigenen Nation: Sapmi.