Esther Utjiua Muinjangue & Ida Hoffmann
NOT ABOUT US WITHOUT US!
Der koloniale Völkermord Deutschlands 1904-08 im heutigen Namibia betraf nicht nur die widerständigen Männer, sondern auch Frauen und Kinder, die in der Omaheke/Kalahari-Region verdursteten oder in Konzentrationslagern zu Tode geschuftet und gefoltert wurden. Die beiden namibischen Aktivistinnen Esther Utjiua Muinjangue und Ida Hoffmann sprechen in ihrem It’s Yours! Raum über ihren Kampf für die Anerkennung des Völkermords durch den Deutschen Bundestag und erklären, warum ihre Gemeinschaften eine offizielle Entschuldigung und Wiedergutmachung von Deutschland fordern.
„Wir sind die Stimmen der Menschen, die 1904 gestorben sind.“ Wir sprechen im Namen dieser Schädel, die in Deutschland sind. Und deshalb sagen wir: „Es kann nicht um uns gehen, ohne uns“. Denn die UN-Erklärung über die Rechte der indigenen Völker von 2007 sagt hier sehr, sehr deutlich wie die indigenen Gemeinden einbezogen werden sollen. Deutschland hat das unterzeichnet und sie können das nicht ignorieren. Wir sagen „der Schmerz, den unsere Leute vor 117 Jahren empfunden haben, wir fühlen diesen Schmerz noch heute“.
Esther Utjiua Muinjangue, Namibia, Januar 2021
Esther Utjiua Muinjangue
Esther Utjiua Muinjangue ist eine namibische Politikerin. Sie führt als erste Frau eine politische Partei (NUDO) in Namibia an und ist die erste weibliche Präsidentschaftskandidatin des Landes. 15 Jahre lang war sie die Vorsitzende der Ovaherero Genocide Foundation, einer Stiftung, die sich für die Aufarbeitung des Völkermodes an den Herero und Nama einsetzt.
Ida Hoffmann
Ida Hoffmann ist eine namibische Politikerin und Aktivistin. Als Vorsitzende des Nama Genocide Technical Committee (NTLA) engagiert sie sich für die Rechte der Nachfahren der Opfer des namibischen Völkermordes.