Live Speakers
Durch neue partizipative und inklusive Vermittlungsformate sollen die Themen der Ausstellung mit Hilfe von Live Speakers und Museumspädagog*innen des Museumsdienstes vertieft, soll mit den Besucher*innen das Thema Widerstand auf unterschiedliche Weise besprochen, bearbeitet und reflektiert werden.
Neue Aspekte des Themas sollen der Ausstellung kontinuierlich hinzugefügt werden. Diversitäts- und diskriminierungssensible Tandem-Führungen mit Live Speakers und Museumspädagog*innen bieten Gespräche an und vermitteln im Dialog die Inhalte der Ausstellung, sobald es die pandemiebedingte Situation wieder zulässt.
Die Live Speakers sind jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14–17 Uhr sowie auch jeden 1. Donnerstag im Monat (Köln-Tag) von 18–21 Uhr vor Ort, um inhaltliche Fragen zu beantworten, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen oder um Ihnen einfach nur bei der Orientierung in der Ausstellung zu helfen. Sprechen Sie die Live Speakers also gerne an !
Just Ask. Live Speakers im Gespräch.
Im Mai nun startet die Videoclip-Serie Just Ask, ein kurzes Gesprächsformat, bei dem die Live-Speakers den bei „RESIST! Die Kunst des Widerstands“ beteiligten Künstler*innen, Aktivist*innen, Kurator*innen oder Restaurator*innen eine Frage stellen, um ein Gespräch zu beginnen.
Just Ask #1: Karima Renes im Gespräch mit Alfred Ullrich
Anlässlich des 16. Mai, dem Gedenktag des Widerstands der Romn*ja und Sinti*zze, der an die verschiedenen Formen des Widerstands der Sinti*zze und Romn*ja im Zweiten Weltkrieg und im Spezifischen an den Aufstand im Lager Auschwitz-Birkenau im Jahre 1944 erinnert, unterhält sich die Literaturwissenschaftlerin Karima Renes mit dem Künstler Alfred Ullrich über antifaschistischen Widerstand und dessen Performance Pearls before swine (2000). Hier stellt sich Ullrich vor das Eingangstor des Konzentrationslagers Lety und lässt Perlen auf den Boden fallen. Damit bezieht er sich auf den Skandal, dass das ehemalige Vernichtungslager, ein Ort des Massenmords an Rom*nja und Sinti*zze, als Schweinefarm genutzt wurde.
Alfred Ullrich ist Grafik-, Video- und Aktionskünstler mit Sitz in Dachau. 1948 im bayerischen Schwabmünchen als Sohn einer deutschen und einer österreichischen Sintezza geboren, versteht er sich als Außenseiter unter Außenseitern. Sein Werk kreist um die Frage nach dem Verhältnis zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und dem Verhältnis der Sinti und Roma. Er untersucht in vielen Werken auch seine eigene Familiengeschichte: Ullrichs gesamte Familie wurde in Konzentrationslager geschickt, wo die meisten von ihnen ermordet wurden. So fließen Schmerz, Tod und Verletzlichkeit in seine Arbeit ein.
Karima Renes hat Romanistik und Musikwissenschaften in Köln und Düsseldorf studiert und promoviert über das literarische Schaffen und politische Wirken des französischen Rom Matéo Maximoff. Ihr Forschungsinteresse gilt literarischen und künstlerischen Autorepräsentationen sogenannter Minderheiten.
Jabbar Abdullah
Jabbar Abdullah, Autor, Kurator und Archäologe aus Syrien, kuratiert seit 2015 mehrere Kunstausstellungen in Deutschland. Er kam 2014 nach Köln, wo er seitdem lebt und arbeitet. In den letzten fünf Jahren arbeitete er im Römisch-Germanischen Museum/ Köln im Bereich Ausgrabung und Restauratoren. Zurzeit kuratiert er in Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum Köln eine größere Ausstellung für 2022 mit dem Titel: „Das syrische Museum - gegen das Vergessen“. Sein Buch „Raqqa am Rhein“ wurde im Mai 2020 beim Sujet Verlag veröffentlicht. Er ist Mitgründer und 2.Vorsitzender des Vereins 17_3_17, der sich die Förderung des Austauschs deutscher und syrischer Kultur zum Ziel gesetzt hat.
Aminata Estelle Diouf
Die Kulturwissenschaftlerin und Philologin Aminata Estelle Diouf entwickelte im Studium der Ostasienwissenschaft und Anglistik eine Leidenschaft für das japanische New Wave Kino, Bunraku-Theater und die Literatur der Harlem Renaissance. In ihrer Studienzeit formte sie früh eine Kritik zur Praxis des Whitewashings in der Kanonisierung englischsprachiger Literatur: während weiße cis-Autoren als hohe Literatur gehandelt wurden, waren BIPOC-Autor*innen kaum vertreten. Dies war ein Anstoß, um sich akademisch mit postkolonialen und queer-feministischen Diskursen auseinanderzusetzen und aktivistisch aktiv zu werden. Nach dem Studium verschlug es sie zunächst in die Independent-Filmszene. Aktuell arbeitet sie als Projektkoordinatorin im Bereich Internationalisierung und als freischaffende Übersetzerin. Sie plant in diesem Jahr eine Promotion zum Thema „Black Identities in Digital Spaces“ zu beginnen.
Olga Drachuk-Meyer
Olga Drachuk-Meyer (geb. 1989 in Vinnyzia, Ukraine) ist als Sozialpädagogin und freischaffende Performance-Künstlerin tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit gelten der Performance Kunst, der Installation, der Kunst im öffentlichen Raum, den partizipatorischen und therapeutischen Aspekten des künstlerischen Schaffens sowie den ästhetischen Methoden in der sozialen Arbeit. Sie lebt und arbeitet in Köln und Kyiv.
Sepiedeh Fazlali
Sepiedeh Fazlali ist Kognitions- und Medienwissenschaftlerin, Redakteurin, Kuratorin und Kulturvermittlerin. Sie setzt sich kritisch mit Fragen zu Identität und Kultur auseinander, versucht Menschen sichtbar zu machen, den sozialen Dialog zu fördern und kulturelle Zugänge zu öffnen. Sie arbeitet unter anderem als Projektleitung für Masala Movement und ist Aktivistin für Empowerment und Diversity von (BIPoC-) Careleaver*innen (Jugendliche und Erwachsene, die in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe aufgewachsen sind).
Lukas Herrmann
„Ich bin Lukas, 23 Jahre alt und bin unter anderem seit 3 Jahren im Team vom Kunstraum GOLD+BETON dabei. Außerdem habe ich vor 2 Jahren mit ein paar Freund*innen einen gemeinnützigen Verein für politische Bildung und Jugendarbeit namens "V.I.N.A. e.V." gegründet, arbeite abseits von Lockdown-Monaten als Beikoch im "Manni's Rästorang" und manchmal werden meine Texte im Titanic-Magazin veröffentlicht. Politisches Interesse und Engagement begleiten mich dabei immer in verschiedenster Art und Weise und das auch schon seit frühen Jugendtagen. Zu guter Letzt arbeite ich an 2 Musikprojekten und bald auch beim Rautenstrauch-Joest-Museum mit.“
Halima Kamara
Halima ist durch ihre Arbeit im BIPoC Referat der Uni Köln auf „Resist! Die Kunst des Widerstands“ aufmerksam geworden. Neben dem Jurastudium sind Empowermentarbeit, politisches Engagement und Aktivismus für sie wichtige Themen. „Deshalb freut es mich, Teil von „Resist!“ zu sein. Ich bin gespannt auf interessante Gespräche, Perspektivwechsel und neue Begegnungen. Ich bin mir sicher: nach der Ausstellung wird mein Verständnis von Museum ein anderes sein.“
Dr. Fatou Cissé Kane
„Mein Name ist Dr. Fatou Cissé Kane. Ich wurde am 14.09.1976 im Senegal geboren. Ich bin 2013 im Rahmen eines DAAD Stipendiums nach Deutschland gekommen und habe 2019 am Institut für Afrikanistik und Ägyptologie der Universität zu Köln promoviert. Von April 2017 bis Mai 2019 habe ich mit Prof. Dr. Anne Storch in einem Forschungsprojekt zu Sprache und Migration im Kontext von Tourismus am sogenannten „Ballermann“ in Mallorca gearbeitet. Ich bin an den Themen Sprachwandel, Mehrsprachigkeit, Kolonialismus, Sprache und Sexualität, Sprache und Tabu usw. interessiert. Meine Tätigkeiten in Köln, etwa im Rahmen einer exilsenegalesischen Fraueninitiative, sind einer der Gründe, warum ich die Ausstellung „RESIST! Die Kunst des Widerstands“ als Live Speakerin begleite.“
Sophia Jia-Xin Liu
Sophia Jia-Xin Liu @soso__xx (sie/ihr) studiert zurzeit Intermedia in Köln. Neben ihrem Studium beschäftigt sie sich viel mit anti-asiatischem Rassismus und Postkolonialismus. Sie versucht, künstlerisch durch verschiedene Methoden, wie Film, Fotografie und kreatives Schreiben ihre asiatisch-deutsche Identität zu explorieren. Ebenfalls gestaltet sie Community Building und Empowerment Spaces für asiatisch-deutsche Menschen.
Mira Parthasarathy
„Seit 2002 bin ich Museumspädagogin an mehreren Museen im Rheinland und seit ca. 2009 auch für den Museumsdienst Köln tätig. Im Museum Ludwig, Museum für angewandte Kunst, Rautenstrauch-Joest-Museum und Wallraf-Richartz-Museum begleite ich Führungen, Workshops und andere Formate. Durch familiären Bezug zu Indien verfüge ich über Interkulturelle Kompetenz und habe einen differenzierten Blick auf viele Dinge. Außerhalb der Museen bin ich noch freie Traurrednerin. Ich rede gerne mit Menschen und mag es im Dialog immer wieder neue Perspektiven kennen zu lernen.“
Peter Perseke
Peter Perseke, Jahrgang 1942, Guide der Museumsgesellschaft RJM Parcoursführungen, Sonderausstellungen Trainer, Berater und Coach für Kommunikation.
Hanna Petri-Boehnke
„Mein Name ist Hanna Petri-Böhnke. Ich bin Ethnologin und Museumspädagogin. Ich mag die Vielfalt der Menschen und Themen, denen ich bei meiner Arbeit im Museum begegne. Ich habe für verschiedene Ausstellungen partizipative Konzepte für die Vermittlungsarbeit entwickelt, zuletzt zusammen mit Katja Lambert für die „RESIST! Die Kunst des Widerstands“ Ausstellung, die Konzepte für die Vermittlung in Tandems.“
Fatima Remli
Fatima ist sehr politisch aktiv. Sie setzt sich für Gleichberechtigung, Feminismus und Menschenrechte ein. Wenn sie nicht gerade auf den Kölner Straßen eine Rede hält, ist sie im Podcast „Kahvehane“ des „renk“-Magazins zu hören oder veröffentlicht Artikel, die den Fokus von Menschenrechten beinhalten. Momentan studiert die Aktivistin Sozialpolitik, wo ihr Fokus auf Soziologie ist.
Cristine Schell
Cristine Schell, Künstlerin: Ausstellungsprojekte u.a. zum Thema Abschiebung, Ausgrenzung, Mythologie und Frauenrechte. Dozentin bei verschiedenen Bildungsträgern im In- und Ausland für Zeichnen, Malerei, Bildhauerei und Meditation. Längere Studienaufenthalte in Asien. Seit 1996 Führungen, Workshops und Projekte an Museen in Hamburg und in Norddeutschland. Seit 2006 in Köln beim Museumsdienst am Museum Ludwig, MAKK, Wallraf und Rautenstrauch-Joest-Museum für verschiedene Interessen- und Altersgruppen.
Sarah Fatima Schütz
„Ich, Sarah Fatima Schütz, geboren 1995 in Fulda, habe in Hamburg den Bachelor in Ethnologie und Kunstgeschichte absolviert und belege nun den darauf aufbauenden Master an der Universität zu Köln weiter. Ein besonderer Schwerpunkt meiner akademischen Ausbildung liegt in der Museumsethnologie, die sich mit Fragen zu Postkolonialität, Diversität und Anti-Diskriminierungsarbeit auseinandersetzt. Berufliche Erfahrung konnte ich vor allem im Universitätskontext und in Museen sammeln. In meiner politischen Praxis habe ich unter anderem mit und über die Medien Film und Performance gearbeitet und hoffe nun auch in der Ausstellung meine beiden Interessensgebiete (Ethnologie und Kunst) verbinden zu können, sowie Räume zu schaffen, in denen ein Austausch zu den Themen Critical Whiteness, Rassismus und unserer kolonialen Vergangenheit möglich ist.“
Marlène Tencha
„Ich bin Marlène Tencha, 27 Jahre alt und komme aus Spanien, Argentinien, der Schweiz und Deutschland. Momentan studiere ich im Master, Kunst und Spanisch auf Lehramt. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit setzte ich mich mit der Dekolonisierung des Kunstunterrichts auseinander. Wo genau und wie heutzutage neokolonialistische Praktiken vermittelt und somit Reproduziert werden, ist meiner Meinung nach eine Frage, mit der wir uns alle befassen müssen. Was sehe ich wo (weshalb)? und vor allem, Was sehe ich nicht? Ich freue mich auf spannende und inspirierende Gespräche mit euch!“
Niki Vetter
„Ich bin Niki, 24 Jahre alt und lebe und studiere in Köln. Seit ich hier lebe haben die Debatten um lokale und globale koloniale Zusammenhänge stetig mehr Aufmerksamkeit bekommen – gerade wegen der widerständigen Praxen von BI*PoC. In meinem Studium, in Projekten außerhalb und in meinem Alltag beschäftigen mich diese Widerstands-Perspektiven viel. Dass sie in „RESIST! Die Kunst des Widerstands“ im Zentrum stehen, finde ich enorm wichtig und freue ich mich sehr, als Live-Speaker*in an der Ausstellung mitzuwirken und mit den Besucher*innen ins Gespräch zu kommen.“
Quyên Vo
Quyên (sie/ihr) ist eine Viet-Deutsche, die zurzeit Ethnologie und Linguistik an der Universität zu Köln studiert. Dort liegt ihr regionaler Schwerpunkt in Südostasien, allen voran Vietnam und sie beschäftigt sich vor allem mit den Ausdrücken und Folgen des Kolonialismus und regionalen Unterschieden in der historischen Aufarbeitung. Anti-Rassismus und gegenwärtige postkoloniale Strukturen prägen sie auch im privaten Diskurs, daher genießt sie als Ausgleich Ruhe, gute Gespräche und Diskussionen, geistreichen Humor, zeitstehlende Videospiele, Werke empathischer Autor*innen und leckeres Essen.